Liebe ROSE,
alles Gute zum Geburtstag, wünsche ich Dir.
Ich wünsche Dir Menschen in der Seelsorge, die an dem Anderen interessiert sind. Solche, die nicht nur zuhören, sondern hören, wenn ein Mensch von sich erzählt. Menschen, die mitfühlen und ganz bei dem Anderen sind, ohne sich selbst zu verlieren. Menschen, die nicht ihre eigene Lebensgeschichte zur Richtlinie erheben, sondern bereit sind „neue Welten“ kennenzulernen. Solche, die nicht urteilen oder werten, aber dabei nicht die eigene Sicht verlieren.
Du und ich, wir wissen um die vielen Probleme, um kleine und große Krisen, die Menschen erleben. Das Leben, das Gott uns geschenkt hat, ist wunderbar, aber eben nicht perfekt. Es gibt Pläne, die wir nicht verwirklichen können. Anfänge, die nicht zum Ende kommen und Träume, die nur zum Teil wahr werden. Aber all diese vermeintlich kleinen, nicht perfekten Dinge sind so kostbar. Auch wenn uns das oft nicht bewusst ist.
Und die Lebensgeschichten von Menschen sind ein kleines Wunder: Ist es nicht unglaublich, was Menschen erleben und auch überstehen?
Aber es ist oft schwierig, in die Menschen hineinzusehen, ROSE. Manchmal ist es nur ein Blick, etwas Feuchtes im Augenwinkel, ein Atemzug, eine veränderte Sprachmelodie, die aufhorchen lassen. Die nachfragen lassen. Momente, die so wichtig sein können.
Ich lerne immer noch, das wahrzunehmen und die passenden Worte zu finden. Ich bin froh über meine Ausbildung, die mir hilft, mein Gegenüber und auch mich besser zu verstehen. Aber jede Begegnung, jedes Gespräch, ist doch immer wieder neu. Denn jeder Mensch, dem ich begegne, ist einzigartig. Einzigartig mit Ecken und Kanten, mit Herausforderungen und Schätzen.
Manchmal frage ich mich, ob ich genug habe, um dem Anderen weiterzuhelfen. Ob ich das Richtige sage. Ob es nicht das Falsche ist.
Dann denke ich: das war das, was mir in diesem Moment möglich war. Und ich weiß, selbst wenn ich etwas nicht gut gemacht habe, ist da noch einer. Einer oder Eine, der oder die sogar aus Üblem Gutes machen kann.
Immerhin, ich hab es versucht, und das hat etwas verändert.
Liebe ROSE, es ist wirklich wunderschön, mit dir auf dem Weg zu sein.
Gott sei mit uns, ROSE!
Deine Ulrike Mummenhoff
Auf der Synode des Kirchenkreises Gladbeck - Dorsten - Bottrop wurde im November 2014 die Erweiterung der Kreiskirchlichen Pfarrstelle 4 (Seelsorge am Knappschaftskrankenhaus Bottrop und am Stationären Hospiz Bottrop) mit dem Zusatzauftrag Aus- und Weiterbildung Ehrenamtlicher in Seelsorge beschlossen. Dieser Beschluss wurde vom Landeskirchenamt zum 1. März 2015 freigegeben.
In der ersten Phase des Projektes ging es von März bis August um die Sichtung verschiedener Entwürfe aus anderen Landeskirchen.
Zugleich wurde ein Werbekonzept für diese Initiative des Kirchenkreises entwickelt (Flyer, Buswerbung, Internetplattform, Zeitungsartikel, Namensfindung, Infoveranstaltungen).
Das Konzept sieht wahlweise Einsätze in den Gemeinden, Altenheimen und Krankenhäusern vor. Die Ausbildung ist pastoralpsychologisch ausgerichtet.
2016 gingen 2 Ausbildungsgruppen an den Start. In einem festlichen Gottesdienst wurden sie von Herrn Superintendent Dietmar Chudaska gesegnet und in ihre Arbeitsbereiche entsendet.
2018 startete der neue Ausbildungsgang. Die Seelsorgenden wurde 2020 entsandt. Gefreut haben wir uns alle besonders über die anerkennenden Grußworte der Bürgermeisterinnen aus Gladbeck und Dorsten.
Im August 2020 begann die neue Ausbildungsgruppe, die mit 9 Mitgliedern unterwegs ist.
Inzwischen haben fast 40 ROSEn die Ausbildung durchlaufen und abgeschlossen.
Frauen und Männer mit unterschiedlichem Alter und verschiedenen Berufen stehen nun als Seelsorgende zur Verfügung.
Um die Kosten für die Teilnehmenden so gering wie möglich zu halten, ist ROSE auf die Förderung des Kirchenkreises und seiner Gemeinden angewiesen. Darüber hinaus wurde ROSE durch finanzielle Zuschüsse der Evangelischen Erwachsenenbildung, der Stiftung Stellwerk, Kollekten und Spenden gefördert.
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"Die Menschen werden vergessen, was du gesagt hast.
Die Menschen werden vergessen, was du getan hast.
Aber die Menschen werden nie vergessen, was sie bei dir gefühlt haben."
Das sind die Worte der amerikanischen Bürgerrechtlerin Maya Angelou.
Es ist noch nicht lange her, dass ich diese Worte gelesen habe, und je mehr ich über sie nachgedacht habe, stellte ich fest, dass sie wichtig sind für mein seelsorgliches Handeln.
Ich möchte mich Ihnen vorstellen,
ich bin Pfarrerin Susanne Adam, seit April 2022 bin ich die neue Leitung der "ROSE"; zusammen mit dem Beirat bin ich verantwortlich für die Ausbildung und Fortbildung der ehrenamtlichen Seelsorgenden der "ROSE".
"Seelsorge", das stand und steht für mich an erster Stelle.
Was können wir tun als Seelsorgende, ehrenamtlich oder hauptamtlich?
Wir haben besondere Ressourcen...
Wir haben Zeit
Wir haben Hoffnung
Wir haben Liebe
Wir haben Verschwiegenheit
Und wir fragen uns, immer wieder:
Waren wir ganz dort, mit den Menschen,
mit Leib und Seele, mit Liebe und Wertschätzung und sind
wir ihnen wahrhaftig begegnet,
von Gottes Kind zu Gottes Kind?
Seelsorge ist mehr als "nur" ein Gespräch, deshalb lassen Menschen sich dazu ausbilden.
Wir sorgen uns um die Seelen der Menschen, denen wir begegnen und wir dürfen uns um unsere eigenen Seele sorgen, um unsere eigenen Kräfte und Möglichkeiten.
Alles dies geschieht im Projekt "ROSE" und ich bin dankbar, jetzt ein Teil dieses Projektes zu sein!
Ihre und Eure Susanne Adam
Pfarrerin Susanne Adam